Alle Klassen der Grundschule Feldkirchen machten sich im Oktober 2023 zusammen mit ihren Lehrkräften auf in den Kastenhof, um im Museum für Steinzeit und Gegenwart mehr über unsere Menschheitsgeschichte in Erfahrung zu bringen.
Unter dem Motto „Archäologen aus der Zukunft“ führte Frau Hobmaier vom Kastenhof durch die Ausstellung. Anhand eines langen Seils wurde veranschaulicht, wie weit man in der Menschheitsgeschichte zurückreisen muss, um in der Jungsteinzeit anzugelangen.
Vor jetzt schon fast 12000 Jahren wurden aus den umherziehenden Jägern und Sammlern Menschen, die Siedlungen gründeten, Getreide anbauten, Tiere züchteten und Vorräte anlegten. Auch töpfern und weben konnten sie. Diese Fähigkeiten bewirkten ein rasches Bevölkerungswachstum, das bis heute andauert.
Besonders spannend war es, als die Schüler Lisar (Wortneuschöpfung aus Landau und Isar), der sehr lebensecht wirkenden Nachbildung einer jungsteinzeitlichen Frau, „Fragen stellen durften“. So erfuhren die Kinder, dass man aufgrund des Skelett- und Grabfundes dieser Frau sehr viel über sie sagen kann.
Sie hatte braune Haare, war etwa 1,40m groß, trug aufwendig gearbeitete Leinenkleidung und starb mit großer Wahrscheinlichkeit an einer schmerzhaften Zahnentzündung im Alter von etwa 60 Jahren.
Zudem vermutet man aufgrund ihrer Grabbeigaben, etlicher Tongefäße, dass sie womöglich selbst töpfern konnte.
Anhand von steinzeitlichen Überresten wurde allen schnell klar, dass die damaligen Menschen nur Naturmaterialien zum Leben verwendeten. Der heutige Mensch dagegen hinterlässt viel größere Spuren auf der Erde, indem er sehr viel mehr Müll aus Kunststoffen produziert. Man kann also auch etwas von unseren Vorfahren lernen, damit unser ökologischer Fußabdruck nicht zu groß wird.
Im Anschluss an die Führungen besuchten die Schüler verschiedene Workshops.
Die Kinder der 1. und 2. Jahrgangsstufe erfuhren, was es mit dem „brennenden Stein“ auf sich hat, schliffen einen Rohbernstein mit steinzeitlichen Methoden und bastelten sich daraus eine Kette.
Die Schüler der 3. Jahrgangsstufe fertigten kleine Umhängetaschen mit Verschlüssen aus Muscheln. Beim Nähen der Taschen per Hand und dem Drehen einer Kordel für den Träger bekamen die Kinder ein Gefühl für die Dauer solcher Handarbeiten und das erforderliche Geschick. So wird auch modernen Kleidungsstücken und Accessoires wieder mehr Wertigkeit verliehen.
Die vierte Klasse durfte im Kastenhof kochen wie in der Steinzeit, Sie mahlte selbst Mehl, schüttelte Butter aus Sahne und stellte Frischkäse her aus gekochter Milch und Zitronensaft. Anschließend ließen sich die Kinder die selbstgemachten Aufstriche auf Dinkelbrot schmecken und verfeinerten sie teils mit frischen Kräutern und etwas Salz.